Das Gedicht vom neidischen Floh

Vom Neid zerfressen
gar irr im Blick
vom lauschen verhärmt
wissen sie nicht hin, nicht zurück.

Nachbars Auto zu groß
der Urlaub zu fein
da kann doch was nicht
richtig sein!

Verstörten Blickes 
suchend, wie peinlich
ob jemand falsch parkt
schon unheimlich.

Die Nachbarn bespitzeln
tratschen am Abend
gesponnene Intrigen
alles nichts sagend.

Offen bleibt das Ziel
ganz ehrlich
was man damit erreichen will
unerklärlich

Der einfache Mann
der zu Wohlstand kam
sein innerstes jedoch 
er nie verbergen kann.

So bleibt allein die Dummheit
vermutet im kranken Geist
im kleinen Hirn sie sich rumtreibt
Verstand scheint hier verwaist.

Der Floh kann nicht anders
aus seiner Sicht
klein nicht nur vom Wuchse
bleibt er immer ein Wicht.

©wernerswelt 2013
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Neulich im Musical...

Hält denn der Mensch keine Kunst mehr aus, die die Tiefe des Bewusstseins und deren Abgründe künstlerisch ästhetisiert?

Sind wir inszwischen alle zu doof, dass wir außer DSDS und irgendwelchen Quizsendungen nur noch den Weg ins Musical nehmen?

 

Denn wie anders kann es sein, dass ein Musical nur die einfachsten Erzählhandlungen aufnimmt, um damit ein riesiges Publikum neben Stofftiermitbringsel und anderen Souvenirs auf sich zu lenken? Geht es nur noch mit einer Big Show oder einer Eventleistung, um sich der Phantasie anzunähern?

 

Schaut man sich das Publikum näher an, dann ahne ich, dass das Musical tatsächlich für die breite und leider oft ungebildete Masse gemacht ist, die sich von Effekthascherei vereinnehmen lässt und selbst dann Standing Ovations gibt, wenn der Gesang und die schauspielerische Leistung allerhöchstens mittelmäßig daherkommt.

 

Nun muss Kunst nicht elitär sein, aber sie sollte gerade die Menge der Zuschauer verändern! Wenn ich das kritische Bewusstsein nicht mehr über den Weg der gesellschaftlichen oder politischen Komponenten evozieren kann, dann doch wenigstens über den Weg der Kunst.

 

https://newsimg.bbc.co.uk/media/images/44724000/jpg/_44724277_crowd416.jpg

 

Das konnte ein intellektueller B. Brecht auch und sein Schüler H. Müller nochmals mehr. Doch im Unterschied zu Heiner Müller wird mit dem Geist und dem Geistesblitz, der historischen Kritik und dem Hang zum Wahnsinn nicht mehr gespielt, sondern es wird dieser überhaupt nicht mehr benutzt.

 

Das Publikum bekommt eine saubere Show geboten, die allein von visualisierten Einlagen lebt und ohne poetische Ironie und ähnlichen auskommt. Und die Menge dankt es den Machern, legt hunderte von Geldscheinen hin und meint tatsächlich für einen Moment, in der kunstvollen Welt der Phantasie eingetaucht zu sein.

 

Der Irrtum könnte nicht größer sein. Mein Preis geht an denjenigen Regisseur, der aus Hamlet ein Musical etabliert und nicht aus solchen Kindergeschichten wie Tarzan oder der König der Löwen.

 

(Danke an Hella Wahnsinn!)

© wernerswelt 2012

 

Und wieder mal...

...ist es passiert, jemand startet einen Amoklauf. Diesmal eine Dame, eine 41jährige Anwältin, die Ex-Gatten, Kind und einen unbeteiligten Krankenpfleger meuchelte. Warum? Diese Frage wird sie nicht mehr beantworten können, da sie selbst von der Polizei erschossen wurde, frei nach dem Motto: keine Gefangenen!

Gut so, nun können sich die verstörten Gutachter ein Fehlurteil weniger erlauben, welches diese Dame nach 4 Jahren Aufenthalt in einer Klinik wieder entlässt, weil sie a) eine schwere Kindheit hatte und nicht die Uraufführung vom Dschungelbuch sehen durfte, b) als Jugendliche mit dem Fahrrad von der Schule kam und in ein Gewitter geriet, oder weil c) vor 6 Jahren eine Fehlgeburt (wie 100.000e jährlich) hatte. All diese Fragen werden sich uns nicht mehr erschließen, warum auch?

Wen interessiert es, ob sich eine Rechtsanwältin selbst oder mithilfe der Behörden ins Jenseits befördert?
Jährlich gibt es in Deutschland pro 100.000 Einwohner 12 (!) Selbstmorde. Hört sich das noch wenig an, sind das bei einer Bevölkerung von rund 85 Millionen etwa 10.000 pro Jahr oder 30 am Tag! Wie viele davon bekommen Sie mit? Allerdings liegen wir gut im Schnitt, in der Schweiz sind es 17, nach vormals 23 Selbstmördern pro 100.000. An der Spitze, mit 30 bis 40 Suiziden pro 100 000 Einwohner und Jahr, liegen Litauen, Weissrussland und Russland, gefolgt von Slowenien, Ungarn und Kasachstan (25 bis 26).

Nach Informationen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sterben jährlich rund eine Million Menschen durch Selbsttötung!

Und was schreibt die Bild darüber? Nichts, könnten sie doch ansonsten die Startseite mit einem Selbstmord-Ranking versehen, angeführt nach der spektakulärsten Selbsttötungsart.

Ja, wären da nicht die unschuldig Beteiligten wie der Ex-Mann, das Kind oder der Krankenpfleger, nicht zu vergessen die Verletzten.

Der Selbstmord wäre allenfalls im örtlichen Stadtanzeiger in einem Zweizeiler erwähnt worden. Die Tatsache, dass noch drei weitere Menschen dahin siechen mussten ist natürlich dann dafür verantwortlich, dass sich Politiker aller Parteien nun darüber die hohlen Köpfe zerbrechen müssen, wie man die bestehenden Waffengesetze ändern muss, um zukünftig Amokläufe zu verhindern.

Diese Deppen schnallen es nicht, derartige Amokläufe lassen sich halt nicht verhindern. Will ich morgen aus dem Leben scheiden und fahre am Weihnachtsmarkt mit 100 Sachen durch eine Fußgängerzone, dann nimm ich auch 30 oder 40 Menschen mit, wer will mich hindern? Ein neues Führerscheingesetz?

Bezogen auf den aktuellen Fall sei gesagt, den Krankenpfleger malträtierte sie vorab mit einem Messer. Wird nun Solingen zur geschützten Zone, die nur noch mit SEK (Solingen-Eintritts-Karte) oder vorgezeigtem Metzger-Meisterbrief zu betreten ist?

Potenziellen Selbstmördern (m/w) sei aber gesagt, weniger ist oft mehr. Haben Sie sich schon mal darüber Gedanken gemacht, was die Nachwelt dazu sagt? Der Polizeibeamte, der den Tatort als erstes betritt und ihr Gehirn an der Wohnzimmerwand haarklein dokumentieren muss? Der Zugführer, der selbst durch Notbremsung nicht verhindern konnte, dass der tonnenschwere Zug ihren Körper zu Dönerfleisch ohne Fladenbrot verarbeitete? Oder der Feuerwehrbeamte, der mit einem Spachtel ihre sterblichen Überreste aus den Ritzen der Bordsteinplatten kratzen darf, nachdem sie beherzt aus der 12. Etage gehüpft sind?

Noch schlimmer, wenn die Stelle auf der Straße von einem Schulweg gekreuzt wird. Die zufällig anwesenden Kinder sind doch nun quasi selbst potenzielle Massenmörder in Spe - was ihnen dann ein Psychiater bescheinigen wird- ihre Schuld war!

Nur brauchen Sie ja mit derartigen Schuldgefühlen nicht mehr zu, äh, leben, klar, wie auch?
© wernerswelt 2010

Und es hat Xing gemacht!

Immer wieder erstaunlich, aber mit Speck fängt man wohl immer noch Mäuse. Nur ist her der Speck eine neue Selbstdarstellungsmöglichkeit auf dem Businessportal Xing und die Mäuse sind die dort vertretenen Mitglieder.

Den 5,8 Millionen Coaches, Consultants, Esoterikfuzzis und Geistheilern (bei rund 8 Mio Mitgliedern) bereitet es wohl eine diebische Freude, sich dort mit ihrem Lieblings-Xing-Moment ablichten zu lassen und so für diese Platform gratis zu werben.

 

Und dann nur noch den Link verschicken, damit möglichst viele Freunde, Fans oder Jünger diesen Hirnriss bewerten, wer als erster 5 Sterne hat, ist der Gewinner. Und was haben die dann gewonnen? Ah ja, da wird so ein Erlebniswochenende mit einem Coach verlost, da coacht dann ein Coach den anderen. Wäre vielleicht auch eine nette Berufswahl: Coach-Coach!

Aber dann muss man wohl auf die Coach, äh Couch...

 

© wernerswelt 2010

Menschen aller Länder, exhibitioniert euch!

Heutzutage muss man nicht mehr prominent sein um in die Glotze zu kommen, etwas Zeigefreudigkeit ist dafür schon ausreichend. Und Formate dafür sind ja reichlich vorhanden.

Wollen Sie einmal in die Welt der Fernsehstars eintauchen? Bewerben Sie sich doch einfach bei einer der vielen TV-Shows wie Richterin Salesch, Richter Hold, oder die Schulermittler, so Sie jüngeren Jahrgangs sind. Nicht genug? Dann ab zum Frauentausch, so lebt Deutschland oder Frau Kallwass. Fehlt Ihnen wie auch den Möchtegern-Akteuren jegliches Talent aber Sie lockt die magere Gage? Vielleicht sind Sie ja hoffnungslos verschuldet und Peter Zwegat sucht Sie auf. Wusste bislang nur der engere Familienkreis von Ihrer finanziellen Misere, so können Sie sicher sein, morgen noch nicht mal mehr die Brötchen beim Bäcker anschreiben lassen zu können, falls Sie mal das Geld vergessen haben. Von dem Spießrutenlauf Ihrer Kinder möchte ich jetzt gar nicht erst anfangen, aber ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich ganz ungeniert, das wissen wir ja.

Sind Sie ein Messy und in Ihrer Behausung stapeln sich geschätzte 5 Tonnen Müll, dann wird Ihnen wenigstens eine Viertelstunde des RTL-Mittagprogramms gewidmet, na los, trauen Sie sich.

Alles zu wenig? In diesem Fall empfiehlt der Kenner die Bewerbung bei Big Brother, dort lässt es sich wunderbar – und nicht nur- am Seelenstriptease teilnehmen. Je mehr Klamotten fliegen, je größer die Tätowierungen und Piercings, je schlimmer, abgedrehter und verkommener das Vorleben, desto größer nicht nur die Chancen da mitmachen zu dürfen, sondern auch die Siegchancen. Einmal im Container dann direkt der nächsten Schlampe, egal ob männlich oder weiblich, in den Schritt gegriffen und die Quote steigt proportional mit der Fangemeinde. Zeigen Sie weiter keine Scham, weder unter der Dusche als auch auf dem Klo oder im Bett mit einer Sexgespielin, egal welchen Geschlechts und unabhängig von der sexuellen Orientierung. Und ist kein geneigter Partner zur Hand, dann müssen Sie halt selbige an sich anlegen.

Aber die eigentliche Frage ist ja, was erhoffen sich die Teilnehmer davon, abgesehen von der Möglichkeit des Geldgewinns? Etwa einen neuen Job, zumal ja mehr oder weniger alle Teilnehmer Hartz4-Empfänger sind? Oder Berühmtheit? Berühmt kommt ja von Ruhm, und den erlangen diese asozialen Individuen garantiert nicht. Vielleicht etwas Bekanntheit, aber diese verfliegt so schnell wie ein leichter Sommerschnupfen. Die ersten zwei Sendungen des Formats, die waren ja noch anschaubar und die Gewinner haben es auch zu etwas gebracht, naja, besser Ballermann-Barde als Schrauber bei Ford am Band. Aber wo ist der Zweitplatzierte? Zlatko malocht wohl längst wieder auf irgendeiner Baustelle oder beschallt mit viel Glück noch nach Feierabend ein paar Dorfdiscos mit seinem Gejaule.

Ein Grund mehr, warum man mich da nie sehen wird, ich kann nicht singen und mag den Ballermann nicht sonderlich, was hätte ich da also zu erwarten?

© wernerswelt 2010

 

The stage is yours!

Bei meinem Morgenkaffe kam ich grad auf die Idee, mal die Flimmerkiste einzuschalten um zu sehen, was der Tag so bringen wird. Oftmals kommen ja witzige Wiederholungen wie Kalkofe und dergleichen.

Was läuft nun gerade? The next Uri Geller

Wenn ich diesen Ex-Afrolook-Vogel schon sehe, geht mir eh der Hut hoch, aber die heutigen Gäste schlagen dem Fass den Boden aus. Da ist ein Wayatan, soll wohl einen Indianer darstellen aber sieht eher aus wie ein Hilfslude von der Dorfdisco auf Koks.

Dieser nimmt sich dann auch noch von den "Promis" Lorielle - ach bin ich heute wieder schwul - London an die Seite, die ihre Hände nur in einer Tour affektiert vor den Mund hält und dabei zwischendurch ein Quietscherchen von sich gibt.

Der Kirmesgaukler zieht dabei seine Nummer ab, die ungefähr so spannend ist, wie Farbe beim Trocknen zuzusehen. Toll ist auch immer dieses "The stage is yours!" von Löffel-Uri, der wie ein Gebieter in seinem Sessel sitzt und dabei immer wieder, mal Deutsch, mal Englisch und mal Jiddisch zählend, dümmlich kommentiert.

In den Rängen sehe ich grad noch die C-Promis sich ein Stelldichein geben und immer wieder begeistert von den Gauklereien fast in Ohnmacht fallen, schwupps hab ich schon die Kiste ausgemacht.

 

Geht auch ohne Zauberei...

 

© wernerswelt 2010

Ich bin ein Star, holt mich hier raus!

Ich bin ein Star, holt mich hier (bitte nie wieder) raus!

Das wäre doch wohl ein besserer Titel für diese Show, die nur noch damit
Aufsehen erregt, den geneigten Kandidaten noch ein paar Kakerlaken mehr
hinter die zelluliteverquollene Bauchbinde zu kippen.

Je mehr der Zuschauer kotzt, umso besser für die Quote, was gestern noch
der Sarg des Grauens war, in dem schon der eine oder andere Möchtegern-
Promi besser im Urwald Australiens hätte beigesetzt werden sollen, ist heute
eine komische Acryl-Rüstung, die vom Delinquenten bestiegen und selbiger
dann mit Ekelkreaturen und -Substanzen aller unerdenklichen Art zugeschüttet
wird, bis der Arzt kommt - in diesem Fall Doctor Bob!

Mit süffisantem Grinsen im Zottelbart erklärt er den Kandidaten immer
kurz vorher, welche Teile der Viecher besonders gut durchgekaut gehören,
damit sie nicht Reißaus nehmen, vom Magen über die Speiseröhre wieder
in den Mund, also gut gekaut ist halb geschluckt, könnte man auch meinen.

Da werden nun keine Känguruh-Hoden nebst haariger Pelle mehr verdrückt,
nein, gleich ein ganzer Cocktail aus Känguruhpenissen wird mit dem Pürierstab gut gemixt und mit einer netten Garnitur versehen als Longdrink angeboten.
Lecker, gerade beim Thema Happy Hour wartete man aber leider vergebens
auf Nachschlag.

Und die Kandidaten, deren Qualität immer mehr nachlässt, tun ihr Übriges
dazu. Eine Giulia Siegel, gesegnet mit Phobien, die kein Arzt mehr aussprechen, geschweigedenn sich alle merken kann, geht diese dumme Nuss in den ach so grausigen Urwald, statt weiter mit zu gekokster Birne in einem Frankfurter Nachtclub ihre Scheiben als D-Jane aufzulegen, was von den dortigen Drogenkonsumenten eh keiner mehr mitbekommt. Vergebene
Liebesmüh also, ähnlich wie ihr Auftritt, der langsam zur Lachnummer wird.
Wasserphobie, aber springt in den kleinen Teich wie ein junger Gott, dann
die Spinnenphobie, aber lässt sich Suppenteller große Tiere durchs Gesicht
wandern, dass es ne wahre Freude ist und ohne mit den künstlichen Wimpern
zu zucken. Und wehe, ihr Nikotinspiegel fällt tiefer als die hängenden Silikon-
Titten, dann sollte man ihr besser aus dem Weg gehen.

Und der Rest? Ein Peter – nennt mich James – Bond, eigentlich der in Swietochlowice geborene Peter (oder Piotr?) Kielbassa, von Freunden auch Porno-Pollak genannt, der sich lüstern über die Lippen leckt, wenn eine der Damen sich gerade „rein zufällig“ bückt und ihm dabei den Allerwertesten quasi ins Antlitz drückt.

Gundis Zambo macht eigentlich wieder einen guten Eindruck, besser gesagt, sie ist wieder gut im Futter, war sie doch magersuchtgequält vor nicht allzu langer Zeit etwas dürrer.

Eine Mausi Lugner, die noch schnell ihre Rente aufpäppeln will, weil ihr Mörtel wohl nicht allzu viel zu zahlen in der Lage ist, jaja, die Bankenkrise erreicht auch sie. Reißt lustige Russenwitze, die niemand versteht aber entrüstet sich über Witze über Öschis, worauf sie natürlich sofort ein Ende dieser Rassenhetze fordert. Da liegt der Verdacht nahe, dass die eine oder andere Frucht im Dschungel hirnbetäubende Substanzen enthält und Mausi sich damit reichlich eingedeckt hat.

Ingrid van Bergen haut mit ihren 77 Jahren die Messlatte wieder ein Stück höher, geht als Wohl älteste Campteilnehmerin in die RTL-Geschichte ein. Außer es würde RTL gelingen, im nächsten Jahr Jopi Heesters als Kandidaten zu gewinnen. Vielleicht könnte man dann noch die eine oder andere Anekdote aus der Hitlerzeit hören, denn der war ja „ein feinen Kerl“, wie Jopi sich unlängst äußerte.

Bei diesem Alter der Teilnehmer frage ich mich wirklich, worauf das hinauslaufen soll? Sterben live im Dschungelcamp? Bis der erste Teilnehmer abnippelt und im Aalschleim gebadet und danach mit Maden und Daunen gefedert dahinsiecht? Der Eindruck wird erweckt.

Lohnt es sich noch die restlichen Camper zu erwähnen? Ein ehemaliger Schlittschuhfahrer, der seit 25 Jahren sein Rentnerdasein fristet und die letzten Haarfusseln frisch gefärbt verwegen übers Gesicht zotteln lässt. Aber Nico Schwanz, das Nachwuchs-Männermodel und die Nummer 1 im sämtlichen Homo-Spinden hat ja seine Friseurschere dabei, mit der er ihm an die Zotteln will. Bleibt abzuwarten, ob Nico den Norbert Schramm dafür betäuben muss oder ob er freiwillig den Kopf hinhält.

Ach, fast hätte ich „Loryglory“ Lorielle London, benannt nach den gleichnamigen Kondomen, vergessen. Das einst männliche Silikonwunder Lorenzo, bekannt als DSDS-Lorenzo, welcher langsam optisch zur Frau mutiert, hat wohl einen Großteil des bei den Schönheits-OP’s zu verarbeitenden Silikons in die Lippen spritzen lassen, welche eine frappierende Ähnlichkeit zu Daisy Duck erkennen lassen. Ansonsten wird selbst „Naddel“ ab del Farrag vor Neid erblassen, falls sowas ausser bei Michael Jackson überhaupt möglich ist, beim Blick auf diese Kunst-Möpse.
Tapfer hat „es“ zwar eine Prüfung absolviert und erfolgreich die Happy-Hour mit den leckeren Getränken hinter sich gebracht, im Camp jedoch ist eher heulen über alles und Gott und die Welt angesagt. Bleibt abzuwarten, was da noch kommt.

Ich bin ein bekennender Zuschauer, einer von den 7 Millionen. Aber es sieht ja niemand, deshalb stelle ich mich zur Verfügung. Einer muss ja berichten... ;-)

 

© wernerswelt 2010

ESDS - England sucht den Superstar!

Die spinnen, die Briten, so könnte es von Asterix tönen.

Letztes Jahr hat ja Paul Potts ein Millionenpublikum zu Tränen gerührt, als er, der kleine dicke Handyverkäufer plötzlich singen konnte wie ein Pavarotti. Gut, er entsprach nicht unbedingt dem Klischee, welches man bei einem Superstar voraussetzt, da musste etwas gefeilt werden, neuer Anzug, neue Zähne, Sprachtrainer - fertig: a new star was born...

Einen weiteren Baustein zu seinem Erfolg lieferte natürlich die Telekom-Werbung, die ihn passend in Szene setzte.

Dieses Jahr, man laubt es kaum, kommt schon wieder eine Super-Nulpe
um die berühmte Ecke, eine "Dame" im Kittel, die auch eine Karikatur
von Loriot sein könnte, schallert plötzlich auch wie ein Weltstar, es muss
nicht extra betont werden, dass Begriffe wie Schminke, Frisör oder auch
Boutique für sie Fremdwörter sind. Die Story ist ansonsten die Gleiche,
erstaunte Gesichter in der Jury, Standing Ovations im Publikum, tränen
in den Augen der Leute.

Zugegeben, wenn ich dieses Krapfengesicht live ertragen müsste, würden
mir ebenso die Tränen kommen, ebenso aber auch die Frage, was diese
Inselaffen eigentlich suchen? Englands hässlichstes Inzuchtgeschöpf der
Westküste? Warum taufen die nicht gleich die Sendung um in einen Titel,
der auch lauten könnte: BLFS - Britain Looks for Superfreak

Nicht mehr der Star wird gesucht, der ja in der Regel ein Gesamtpaket
aus Stimme, Optik und Auftreten ist, nein, die hässlichste Nulpe, die noch
soeben die Tonleiter rauf und runter singen kann ist definitiv Englands
neuer Superstar. Dazu noch eine herzzerreißende Story, die natürlich
nicht fehlen darf, wenn sie mit ihrem Perlonkittel ein Interview gibt: von
der Mutter, die im letzten Jahr plötzlich und unerwartet im jungen Alter
von 91 Jahren das Zeitliche gesegnet hat und der ja zeitlebens versprochen
wurde, dass man irgendwann an einer Castingshow teilnehmen wird.

"I did it for Mom!", das wäre ja noch ein passender Slogan, der mir dann
endgültig den Rest des Mittagessens erneut vor mit präsentieren würde.

Wollen wir hoffen, dass ich nicht die Tastatur treffe...

 

© wernerswelt 2010